Die Halbinsel Krim ist nach fünfjähriger Unterbrechung wieder mit der Eisenbahn zu erreichen. Am 23. Dezember - gut eine Woche nach dem großen Fahrplanwechsel zum Jahresende - startete der erste reguläre Schlafwagenzug von Sankt Petersburg über die neugebaute Krim-Brücke nach Sewastopol und erreichte 43 Stunden später planmäßig sein Ziel. Die staatliche Russische Eisenbahn (RZD) hat offiziell mit dem politisch heiklen Angebot nichts zu tun: Die Züge verkehren unter dem Markennamen "Tawrija", Schlafwagen werden von dem privaten Bahnunternehmen "Grand Service Express" gestellt, und für die Infrastruktur auf der Halbinsel ist die "Krim-Eisenbahn" zuständig.
Gefühlt liegt Russland sehr weit weg von Mitteleuropa. Und die meisten Russland-Reisenden werden deshalb vermutlich das Flugzeug wählen. Bei - je nach Abflugort - etwas über zwei bis dreieinhalb Stunden Flugzeit zwischen Deutschland und Moskau oder St. Petersburg wird allerdings deutlich, wie nah sich Deutsche und Russen auf der Weltkugel in Wirklichkeit sind. Der Rhein-Wolga-Kanal bevorzugt eigentlich die gemütliche Reise mit den Zügen der Russischen Staatsbahn, allerdings ist der Flieger meist wesentlich günstiger. Doch wer aus ökologischen Gründen oder wegen Flugangst nicht fliegen möchte, muss deshalb nicht auf Besuche in Russland verzichten. Unsere Rubrik zur Anreise ins größte Land der Welt ist jetzt gründlich überarbeitet.
Wer sich bei einer Reise nach Russland für das Flugzeug entscheidet, hat längst die Qual der Wahl - denn etliche Airlines steuern das größte Land der Welt an. In den vergangenen 20 Jahren haben wir immer wieder verschiedene Fluggesellschaften ausgetestet - meist auf der Suche nach den günstigsten Preisen. Trotzdem haben längst unsere Favoriten. In wessen Maschinen wir uns besonders wohl gefühlt haben, zeigt diese kleine persönliche Hitliste - ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder darauf, die Wahrheit in letzter Instanz abzubilden.
Ein neues Jerusalem in Miniaturformat wollte Russlands Patriarch Nikon Mitte des 17. Jahrhunderts westlich von Moskau aufbauen. Das gewaltige Kloster Neu-Jerusalem (Nowy Ierussalim) ist das bis heute weithin sichtbare Ergebnis dieser Idee. So manchem Besucher, der das Gelände erstmals nach längerer Zeit wieder betritt, dürfte der Mund offen stehenbleiben. Nach jahrzehntelangen Restaurierungsarbeiten leuchten die vergoldeten Kuppeln heute prächtiger denn je, die schneeweiß gestrichenen Wehrmauern strahlen sogar bei schlechtem Wetter. Die grandiose Klosteranlage ist definitiv eines der interessantesten Ausflugsziele in der Umgebung der russischen Hauptstadt, aber noch nicht so überlaufen wie das im Ausland bekanntere Sergijew Possad.
Die Bundesrepublik und Russlands Nordkaukasus-Region rücken ein klein wenig dichter zusammen. Die erst 2017 gegründete russische Airline Azimuth bietet ab Jahresende Direktflüge zwischen München und Krasnodar an. Zweimal wöchentlich geht es dann vom Flughafen "Franz Josef Strauß" zum Internationalen Katharina-die-Große-Airport (IATA-Code KRR) der südrussischen Millionenstadt. Von dort aus ist es nicht mehr allzu weit bis nach Sotschi und in die anderen Ferienorte der russischen Schwarzmeerküste - oder aber in die Berge des Kaukasus. Bislang war die Region von Deutschland aus nur mit Umsteigen in Moskau oder Istanbul zu erreichen - und dem entsprechend weiten Umweg.
Kaum eine Provinzstadt im Westen von Russland hat alle Wirren und Kriege des 20. Jahrhunderts mit mit ähnlich geringen Wunden und Narben überstanden wie Torschok. Die Kreisstadt bei Twer, einen anstrengenden Tagesausflug von Moskau enfernt, hat sich den Charme eines alten Kaufmannszentrums und ihr Aussehen aus dem 19. Jahrhundert bewahren können. Alte klassizistische Villen und viele Kirchen prägen das kompakte Stadtbild auf beiden Seiten des Flüsschens Twertsa - und nicht etwa hässliche Plattenbau-Hochhäuser. Was der Stadt bislang fehlte, ist Geld - und so gammelten viele architektonische Schätze Jahrzehnte lang vor sich hin. Auch Touristen kommen bislang eher selten hierher, so dass sich ausländische Besucher vorkommen wie nach einer kleinen Zeitreise.
Die russische Regierung hat mit dem Sigalga-Gebirgszug ein weiteres Gebiet im südlichen Ural zum Nationalpark erklärt. Die nahezu unbewohnte Wildnis-Region mit bis zu 1.400 Meter hohen Bergen befindet sich im Westen des Verwaltungsgebiets Tscheljabinsk rund 1.700 Kilometer östlich von Moskau. Die Nationalparkpläne waren dort bereits seit mehr als 20 Jahren diskutiert worden. Nach Protesten der örtlichen Bevölkerung fällt die Fläche des neuen Schutzgebiets an der Grenze von Europa und Asien deutlich kleiner aus, als ursprünglich geplant. Mit rund 45.000 Hektar ist es aber immer noch rund doppelt so groß wie beispielsweise der Nationalpark im Harz. Auch um Öko-Touristen wollen die Behörden werben und haben große Pläne:
Wer wissen will, wie heiß es in Russland im Sommer werden kann, ist hier richtig: In der Provinzhauptstadt Astrachan, rund 1.400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Moskau am Rand des faszinierenden Wolga-Deltas, zeigt das Thermometer im Juli und August regelmäßig über 40 Grad im Schatten. Reich wurde die geschichtsträchtige Stadt durch die Störe und ihren Kaviar.
Als Handelsmetropole zwischen Europa, Orient und dem Fernen Osten zog sie Kaufleute aus aller Herren Länder an. Astrachan hat heute über 500.000 Einwohner und ist nicht nur als Endpunkt einer Wolga-Kreuzfahrt oder als Sprungbrett für Touren ins Delta von Interesse. Unsere Unterseite über die spannende Stadt ist jetzt noch einmal aktualisiert und überarbeitet.
Mit dem Fahrplanwechsel am 8. Dezember gibt es für Zugreisende in Russland eine ganze Reihe von Umstellungen: Einige Änderungen sind hilfreich, andere eher kurios. Auch einige neue Verbindungen im Angebot sind vorgesehen. Wirklich ärgerliche Einschnitte wird es bei der Russischen Eisenbahn (RZD) hingegen nicht geben - jedoch den Abschied zweier wahrhaft legendärer Zugverbindungen von Moskau nach Mitteleuropa. Die wohl folgenreichste und (auch von unserem Blog bereits angekündigte Neuerung) kommt mit einiger Verzögerung erst Ende Dezember. Dann schickt das private Bahnunternehmen "Grand Express" die ersten Personenzüge über die neu gebaute Brücke auf die Krim.
Fast noch in Sichtweite der Moskauer Kremltürme beginnt am südlichen Ufer des Moskwa-Flusses eine andere Welt. In dem Stadtteil Samoskworetschje ist noch viel vom alten, vorrevolutionären
Moskau zu spüren: Mit vielen ruhigen Gassen, Zwiebelturm-Kirchlein, Stadtvillen. Auf einigen Hauptstraßen rumpelt die Straßenbahn entlang, aber insgesamt herrscht hier deutlich weniger Trubel als im eigentlichen Stadtzentrum. Wer an der Zwölf-Millionen-Metropole, ihren Menschen- und Verkehrsmassen verzweifelt, kann hierher kommen und die russische Hauptstadt von ihrer liebenswürdigsten Seite kennenlernen. Auch die langgezogene Insel mitten im Moskwa-Fluss auf der Höhe des Kremls gehört zu dem Viertel mit dem für Westler schwer aussprechbaren Namen.
Die Russische Eisenbahn RZD will bereits in naher Zukunft Passagiere mit autonom fahrenden S-Bahn-Zügen befördern. Schon ab 2021 könnte eine fahrerlose Version der von Siemens entwickelten modernen "Lastotschka"-Regionalexpress-Züge in Moskau regulär in Betrieb genommen werden. Erste Modellstrecke in Russland soll der Kleine Moskauer Eisenbahnring werden. Dort werden inzwischen die ersten Züge mit der nötigen Software und Steuerungstechnik ausgerüstet. Auf der jahrzehntelang nur von Güterzügen genutzten Strecke wurde 2016 ein eng getakteter S-Bahn-Verkehr gestartet. Als Linie 14 soll der 54 Kilometer lange "Moskauer Eisenbahnring (MCK)" die überfüllte Moskauer Metro entlasten.
Umgeben von schroffen, dramatischen Bergen, mitten im Zentrum der urtümlichen Kaukasus-Republik Dagestan liegt das Kreiszentrum Gunib. Das Dorf befindet sich unterhalb der Spitze eines eingewölbten Bergplateaus. das 200 bis 400 Meter über dem Tal eine nahezu uneinnehmbare natürliche Festung bildet. Gunib ist wohl jedem Menschen im Kaukasus ein Begriff: Hier endete im August 1859 der 50-jährige Krieg der russischen Armee gegen die aufständischen Bergvölker. Der legendäre Imam Schamil hielt sich hier zuletzt, militärisch bereits geschlagen, mit seinen letzten Kämpfern verschanzt. Mit der Gefangennahme ihres Anführers war der bewaffnete Widerstand der Tschetschenen und Dagestaner gegen die Einverleibung durch das Zarenreich (vorerst) beendet. Heute können Reisende auf den Spuren der dramatischen Geschichte durch die Berge wandern.
Sparfüchse und Vielflieger müssen jetzt sehr tapfer sein: Pobeda, Russlands bislang einzige Billigfluggesellschaft, wird Ende Oktober ihre Ticketpreise für Flüge aus dem Ausland spürbar anheben. Grund ist ein verlorener Prozess vor einem Moskauer Gericht. In dem Urteil wird der Airline verboten, von Passagieren eine Zusatzgebühr zu kassieren, die sich auf ausländischen Flughäfen erst am Schalter registrieren. Das war bislang bei Pobeda so Usus - allerdings zu Unrecht, fanden die Moskauer Richter. Denn innerhalb Russlands gilt der Check-In nicht als Extra-Dienstleistung, sondern ist in den allgemeinen Flughafengebühren und somit im Ticketpreis enthalten.
Mitte des 18. Jahrhunderts war Saratow das Traumziel vieler verarmter Auswanderer aus dem Westen. Auf Einladung der Zarin Katharina der Großen nahmen deutsche Kolonisten die Region um das Handelszentrum am Mittellauf der Wolga in Besitz. Der aufgestaute Fluss ist heute an dieser Stelle fast drei Kilometer breit. Auch, wenn die Stadt selbst nach der Oktoberrevolution nicht Teil der autonomen Wolgadeutschen-Republik wurde, finden sich in Saratow noch Spuren der von Deutschen mitgeprägten Vergangenheit. Wegen ihrer Flugzeug- und Hubschrauberwerke war die Industriestadt am hügeligen rechten Wolga-Ufer der bis 1990 für ausländische Besucher Tabu.
Heute ist das selbstverständlich anders, allerdings fehlen der wirtschaftlich eher schwachen Region die Ressourcen, die dabei halfen, andere Wolga-Metropolen für Touristen attraktiv zu machen.
Mehr als vier Jahre nach der Einstellung aller Eisenbahn-Verbindungen auf die Krim sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wieder Züge auf die Halbinsel rollen - allerdings nicht mehr über die Ukraine, sondern über die neue Krim-Brücke. Die Bauarbeiten an der Eisenbahn-Verbindung sind inzwischen weitgehend abgeschlossen, und Ende September befuhr ein erster Dieseltriebwagen mit Journalisten an Bord zu Testzwecken die 19 Kilometer lange Brückenkonstruktion. Die Russische Bahn hat große Pläne für die Strecke und will jährlich mehrere Millionen Fahrgäste über die Meerenge von Kertsch befördern. Allerdings gibt es weniger als drei Monate vor der regulären Inbetriebnahme der umstrittenen Neubaustrecke noch ein nicht unerhebliches Problem:
Es gab eine Zeit, da habe ich jedes Mal aufgeatmet, wenn mein Zug die Stadtgrenze passierte und mich möglichst weit fort brachte aus dieser meganervigen Stadt. Moskau ist laut, überfüllt und auf die Dauer anstrengend. Aber das ist nur eine Seite dieser einzigartigen Stadt: Längst geht es nicht mehr nur darum, immer höhere Hochhäuser zu bauen und immer neue Schnellstraßen auf Stelzen durch die Stadt zu schlagen. Wohl kein Ort in Europa ändert sich so schnell wie die russische Hauptstadt. In den vergangenen Jahren haben wir in Moskau auf unseren Russland-Reisen nur wenige Tage verbracht, sind zu Freunden und Verwandten gehetzt und dann weitergereist. Im Sommer 2019 war das anders. Fast zwei Wochen hatten wir Zeit für einen gründlicheren Blick auf Russlands megacoole Metropole. Oft hatten wir Mühe, altbekannte Orte wiederzuerkennen.
Russlands Regierung hat Details der geplanten E-Visa für Kurzbesuche in Sankt Petersburg bekanntgegeben: Die Bestimmungen ähneln denen, die bereits seit Sommer für Visiten in der Ostesee-Exklave Kaliningrad gelten. Für Besuche ab dem 1. Oktober können demnach Bürger aus 53 Staaten im Internet eine kostenlose Einreiseerlaubnis beantragen. Von den neuen E-Visa profitieren Deutsche, Österreicher und die Bürger aller anderen EU-Staaten (mit Ausnahme von Großbritannien) sowie unter anderem der Schweiz, der Türkei und der Volksrepublik China. Für US-Amerikaner und Kanadier gilt das vereinfachte Verfahren nicht. Das E-Visum berechtigt zur Einreise innerhalb eines 30-tägigen Zeitraums und zu einem maximal achttägigen Aufenthalt in der Stadt St. Petersburg und im umliegenden Leningrader Verwaltungsgebiet.
Nur selten schaffen es Filme aus russischer Produktion ins deutsche Fernsehprogramm oder auf die Leinwand der großen Kinos. An mangelnder Qualität liegt das gewiss nicht: Tatsächlich sind viele russische Filme künstlerische Meisterwerke. Weder politische Zensur, noch wirtschaftliche Zwänge der Nach-Wende-Zeit vermochten das zu verhindern. Von der lustigen Komödie bis hin zur unterschwelligen Gesellschaftskritik und großen Dramen gibt es alles, was das Herz von Kinofreunden begehrt. Der Rhein-Wolga-Kanal verrät, welche 15 Spielfilme aus Russland und der Sowjetunion jeder unbedingt einmal gesehen haben sollte.
Einzigartige Erlebnisse und Aussichten auf das historische Sankt Petersburg versprechen die vielen Veranstalter der enorm populären Dach-Wanderungen. Nun müssen sich Besucher der Stadt womöglich beeilen, wenn sie diese - oft nicht ganz legale - Petersburger Attraktion noch erleben wollen. Denn die Behörden der Stadt wollen dafür sorgen, dass Touristen künftig nicht mehr über die Altbau-Dächer spazieren. Das sei viel zu gefährlich, außerdem könnten die Dächer Schaden nehmen - mit unangenehmen Folgen für die Bewohner der darunter gelegenen Wohnungen. Gouverneur Alexander Beglow sprach kürzlich sogar davon, die Ausflügler auf den Petersburger Häuserdächern seien eines "der größten Probleme der Stadt".
Der jahrzehntelange Streit um die Zukunft eines heruntergekommenen Militärgeländes am Rande des St. Petersburger Zentrums hat sich letztlich gelohnt: Auf der lange im Dornröschenschlaf versunkenen künstlichen Insel Neu-Holland ist aus ehemaligen Kasernen, Lagerhäusern und einem früheren Gefängnis eine der angesagtesten Adressen der Stadt geworden. Mit allerlei Kunst, Gastronomie, Liegewiesen zum Picknicken und einem tollen Spielplatz vor der Kulisse historischer Backsteinbauten aus dem 18. Jahrhundert haben die Verantwortlichen Maßstäbe in Sachen moderner Stadtplanung gesetzt - und dem einstigen Kriegshafen neues Leben eingehaucht. Kaum irgendwo ist das alte, historische Petersburg so modern wie hier.
Die russischen Behörden verkünden seit einiger Zeit geplante Einreise-Erleichterungen wie am Fließband, um mehr Ausländer ins größte Land der Erde zu locken. Die Einführung sogenannter E-Visa für Kurzbesuche in der Exklave Kaliningrad und ab Herbst auch in St. Petersburg (sowie
voraussichtlich ab 2021 in ganz Russland) war nicht das letzte Wort. Jetzt hat das Moskauer Außenministerium neue Änderungen vor: Ab 2020 sollen Touristen für ein Visum keine offizielle touristische Einladung mehr vorlegen müssen. Hotelbuchungen sollen dann ausreichen. Reisenden, die auch bei Freunden oder irgendwo im Zelt übernachten, nützt das womöglich nicht viel, zumal Europäer die Einladungen in der Vergangenheit völlig problemlos kaufen konnten.
Seine goldenen und blauen Kuppeln hinter den strahlend weißen Klostermauern sind schon von weitem zu sehen. Das Sergius-Dreifaltigkeitskloster in Sergijew Possad nordöstlich von Moskau ist das wichtigste geistliche Zentrum der russisch-orthodoxen Kirche. Zum Grab des legendären Klostergründers und russischen Heiligen Sergius von Radonesch pilgerten seit Jahrhunderten Zaren, Fürsten und einfache Gläubige von nah und fern. Das zum Unesco-Welterbe erklärte Klostergelände ist für viele Moskau-Besucher, die nur wenig Zeit für Abstecher in die Umgebung der Zwölf-Millionen-Metropole haben, die erste Wahl. Entsprechend viel Touristenrummel herrscht dort. Dennoch lohnt ein Besuch des umfassend sanierten Klostergeländes auf jeden Fall.
Der Moskauer Zoo hat eine neue Attraktion: Dindin und Zhui heißen die beiden Großen Pandabären, die im Frühjahr in der russischen Hauptstadt eingetroffen waren. Nach Ablauf einer Quarantäne- und Eingewöhnungsphase können die seltenen Bambusbären seit einigen Wochen von Besuchern des Tierparks bewundert werden - und sind sofort zu den Stars des Zoos avanciert. An Wochenenden brauchen Zoobesucher reichlich Geduld, um einen Blick auf die beiden Pandas zu erhaschen, denn der Andrang vor dem 800-Quadratmeter-Gehege "Fauna Chinas" ist riesig. Die Übergabe der Pandas für die Dauer von 15 Jahre hatte im Rahmen eines russisch-chinesischen Gipfeltreffens stattgefunden.
Hoch im Norden auf der Halbinsel Kola, jenseits des Polarkreises, befindet sich - abgesehen von Ural und Kaukasus - das einzige echte Gebirge im europäischen Teil von Russland. Die Chibinen, deren karge Gipfel eine Höhe von maximal 1.200 Metern erreichen, sind eine größtenteils menschenleere Wildnis, die seit Jahrzehnten Abenteurer und Wanderer anzieht. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts kamen hier allenfalls Rentierzüchter vom Volk der Samen mit ihren Herden vorbei. Als Geologen riesige Apatit-Vorkommen in der Region entdeckten, entstand am Rand der Berge die Stadt Kirowsk. Seit einigen Jahren setzt die Region nicht mehr allein auf Bergbau, sondern auch auf Skitourismus. Und im Sommer lockt die wilde Umgebung zu kurzen oder langen Trecking-Touren.
Vom 1. Oktober an sind Kurzbesuche auch in St. Petersburg nur noch mit minimalem bürokratischen Aufwand verbunden: Russlands Präsident Putin hat einen Erlass unterzeichnet, der von diesem Stichtag an die Ausgabe kostenloser E-Visa für bis zu achttägige Reisen nach Petersburg und in das angrenzende Leningrader Gebiet ermöglicht. Damit erfüllt der Kreml einen Herzenswunsch der örtlichen Tourismusbranche, die mit einem deutlichen Anstieg der ausländischen Besucher an der Newa rechnet. Erst vor knapp drei Wochen war eine ähnliche Regelung für Russlands Ostsee-Exklave Kaliningrad in Kraft getreten. Innerhalb der ersten 14 Tage waren über eine spezielle Webseite bereits 7.500 Anträge eingereicht worden.
Die Überreste des verlassenen Bergdorfs Gamsutl auf der Spitze einer Felskuppe gleichen noch immer einer uneinnehmbaren Festung. Niemals konnten Feinde die uralte Siedlung im Herzen von Dagestan erobern, heute liegt sie trotzdem in Ruinen. Die Bewohner zogen im Laufe der Zeit in die Täler oder gleich ganz fort in die größeren Städte. Längst sind die Dächer eingestürzt, die Straße hinauf ins Dorf wurde bei Unwettern weggespült. Der letzte Bewohner starb im Jahr 2015. Doch noch immer geht von der Geistersiedlung eine magische Anziehungskraft aus. Seit Journalisten und Blogger die Ruinen wegen ihrer dramatischen Lage inmitten der Berge zum "Machu Picchu des Kaukasus" erklärten, wurde Gamsutl weit über die Grenzen Dagestans hinaus bekannt.
Wer auch immer in den kommenden Tagen oder Wochen eine Reise nach Russland mit einem Flug nach Moskau-Scheremetjewo beginnt, sollte bei der Ankunft einen großzügigen Zeitpuffer einplanen: Wiederholt geriet Russlands größter Flughafen zuletzt in die Schlagzeilen, weil bei der Kofferausgabe ein furchtbares Durcheinander herrschte. Moskauer Medien schrieben schon von einem Gepäck-Kollaps. Vor allem seit Beginn der russischen Sommerferien Anfang Juni hakte es beim Gepäcktransport auf dem Flughafen immer wieder ganz gewaltig: Das ist umso ärgerlicher, als Scheremetjewo in den vergangenen Jahren eigentlich immer einen denkbar guten Eindruck auf uns gemacht hat.
In Russland gab es keinen so radikalen Bruch mit der kommunistischen Geschichte und ihren Symbolen wie in anderen Ländern Osteuropas. Allerdings wurden vor allem in Moskau und dort vor allem im Umbruchjahr 1991 einige besonders herausragende Monumente aus dem Stadtbild entsorgt. Manche der sowjetischen Führer und Helden landeten damals in einer Art Lager an der Neuen Tretjakow-Galerie. Im Laufe der Jahre wurde aus daraus der Skulpturen-Park "Museon", in dem heute sozialistische Denkmäler und die Werke moderner Avantgarde-Künstler friedlich nebeneinander stehen. Die kuriose - auf inzwischen über 1.000 Exponate angewachsene Sammlung unter freiem Himmel sollte sich niemand entgehen lassen, der sich für die jüngere Geschichte Russlands und den Umgang der Russen mit ihrer Sowjet-Vergangenheit interessiert.
Reisen in Russlands westlichste Provinz, die Ostsee-Exklave Kaliningrad, werden vom 1. Juli an deutlich einfacher: Ab sofort erhalten die Staatsbürger von 53 mehrheitlich europäischen Ländern für Kurzbesuche kostenlose E-Visa. Besuche im früheren Königsberg, ein Kurzurlaub an der Samlandküste oder auf der Kurischen Nehrung sind dadurch mit minimalem bürokratischem Aufwand möglich. Die russischen Behörden hatten erst wenige Tage vor dem offiziellen Start der E-Visa eine Liste derjenigen Herkunftsländer veröffentlicht, für deren Bürger die Regelung gilt. Jetzt steht fest: Es profitieren unter anderem alle EU-Staaten mit Ausnahme von Noch-Mitglied Großbritannien, aber z.B. auch Bürger der Türkei und der Volksrepublik China.
Möglicherweise kann dieser Blog nicht alle Fragen klären, die sich Euch vor einer Russland-Reise stellen. Kein Problem: Im Netz gibt es auch viele andere gute Seiten mit Informationen aus und über Russland. Der Rhein-Wolga-Kanal hat eine kleine Übersicht zusammengestellt, die wir jetzt einmal gründlich erweitert haben und die ausgebaut wird, wann immer uns etwas Interessantes zu Gesicht kommt. Hinweise auf weitere sinnvolle Einträge für unsere Linksammlung sind auch in Zukunft gern gesehen!
Reisen im Kaukasus können ganz schön anstrengend sein, wenn es dabei über Grenzen gehen soll: Die Staaten der Region haben komplizierte bis zerrüttete Beziehungen zueinander. Geschlossene Grenzübergänge, gesperrte Straßen und Eisenbahn-Verbindungen sind die Folge. Jetzt wird alles leider noch etwas komplizierter: Der Kreml hat entschieden, den Flugverkehr zwischen Russland und dem Nachbarland Georgien bis auf Weiteres komplett einzustellen. Grund sind antirussische Ausschreitungen in der georgischen Hauptstadt Tiflis bzw. die Reaktionen der georgischen Staatsführung darauf. Das Nachsehen haben jetzt die Airlines und alle, die zwischen beiden Ländern unterwegs sind oder dies vorhatten.
Darüber, ob Derbent nun tatsächlich schon 5.000 oder doch "bloß" 2.000 Jahre alt ist, wird vor Ort leidenschaftlich gestritten. Egal - fest steht: Russlands südlichste Stadt ist zugleich auch die älteste. Allerdings vergisst man leicht, dass man sich noch in Russland befindet, wenn man in den staubigen Altstadtgassen unterwegs ist oder vom Aussichtspunkt an der mächtigen Festung Naryn-kala auf die Stadt herunterblickt, während aus allen Vierteln der islamische Gebetsruf erklingt. Viele Jahrhunderte herrschten Perser und Araber über Derbent, und das ist dem Ort anzusehen. Kaum irgendwo in Russland wirkt der Orient so nah wie hier im Süden von Dagestan. Die Festung, die kilometerlangen Stadtmauern und Teile der Altstadt sind zum Weltkulturerbe erklärt worden. Langsam kommt der Tourismus in der exotischen Stadt in Fahrt.
Die Eisenbahnunternehmen von Russland und Estland wollen den weitgehend eingestellten Personenverkehr zwischen beiden Staaten wiederbeleben. Aktuell verhandeln die Konzerne über den Start einer Schnellzugverbindung zwischen St. Petersburg und der estnischen Hauptstadt Tallinn. Einen unterschriebenen Vertrag gibt es bislang leider noch nicht. Aber trotz der schlechten Beziehungen zwischen beiden Ländern kam jetzt sogar Estlands Wirtschaftsminister Taavi Aas zum Internationalen Petersburger Wirtschaftsforum - auch um über den Schnellzug zu reden. Russische Medien berichteten, die Reisezeit zwischen den beiden Städten könnte auf 4,5 Stunden reduziert werden. Die geplante Verbindung wäre auch für Touristen von Interesse, denn Start- und Zielpunkt der Züge zählen zweifellos zu den schönsten Städten in Europa.
Zwischen Ostsee und Pazifik gibt es in Russland unzählige sehenswerte Reiseziele, die niemand auch nur annähernd alle während einer einzigen Reise abfahren kann. Viele ausländische Gäste des Landes ahnen das gar nicht. Dabei hat Russland hat noch viel mehr zu bieten, als die Weltstädte Moskau und St. Petersburg oder die Aussicht aus dem Zugfenster der Transsibirischen Eisenbahn auf dem Weg nach China. Manche dieser Städte und Naturlandschaften ziehen bereits Reisende aus dem Ausland an, andere sind noch immer echte Geheimtipps und erfordern ein wenig Abenteuergeist. Unsere persönliche Hitliste der schönsten und interessantesten Orte und Regionen wird nach jedem Besuch in Russland länger. Jetzt war es wieder einmal Zeit für eine Aktualisierung.
Als vor einigen Tagen der Linienflug von Mirny auf dem Flughafen von Nowosibirsk aufsetzte, endete eine Ära: Dies war der letzte Flug einer zivilen Passagiermaschine vom Typ Tupolew TU-134 in Russland. Das robuste zweistrahlige Kurzstreckenflugzeug war zu Sowjetzeiten überall im ehemaligen "Ostblock" im Einsatz (darunter auch die DDR-Fluggesellschaft Interflug). Russische Regional-Airlines setzten die in den 1960-er Jahren entwickelten Maschinen vielerorts noch lange nach dem Zerfall der Sowjetion ein. Wer vor der Jahrtausendwende auf einem kürzeren Inlandsflug in Russland unterwegs war, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Bekanntschaft mit einer TU-134 gemacht.
Dagestan, das „Land der Berge“ an Russlands Südrand, ist eine ziemlich einzigartige Gegend: In der islamisch geprägten Kaukasus-Teilrepublik zwischen Tschetschenien und dem Kaspischen Meer mit 14 offiziellen Amtssprachen leben Angehörige Dutzender Volksgruppen neben- und miteinander. Landschaften wie in Tolkiens „Mittelerde" und unvorstellbar herzliche und gastfreundliche Menschen könnten Dagestan zu einem der interessantesten Reiseziele der Ex-Sowjetunion werden lassen. Seit langer Zeit war ich neugierig auf diese Region und wollte unbedingt einmal dorthin fahren, aber bis vor einigen Jahren war es uns dort für einen Urlaub zu unsicher. Inzwischen hat sich die Lage deutlich verbessert. Den Reisenden drohen keine Dschihadisten und Wegelagerer mehr, sondern schlimmstenfalls ein Sonnenbrand.
Über 200 Stationen, fast 340 Kilometer unterirdischer Schienenstrecken, bis zu 9,5 Millionen Fahrgäste täglich - Die Moskauer Metro ist zweifellos eine U-Bahn der Superlative. Die Menschenmassen wirken auf Moskau-Neulinge zuweilen ebenso beängstigend wie die endlos langen Rolltreppen, die doppelt so schnell wie deutsche in Tiefe hinabführen. In Stoßzeiten verkehren die Züge annähernd im Minutentakt, und jeder Besucher der Stadt tut gut daran, sich mit dem Streckennetz vertraut zu machen. Denn so schnell wie mit der Metro kommt man auf den ewig verstopften Straßen der Stadt gewiss nicht zum Ziel. Doch Moskaus U-Bahn ist nicht nur ein äußerst effizientes Nahverkehrssystem, sondern auch eine Sehenswürdigkeit, die niemand verpassen sollte. Die Unterseite zur Moskauer Metro ist jetzt gründlich überarbeitet und aktualisiert.
Die russische Region Twer - auf halber Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg - könnte zum neuen Mekka für Eisenbahn-Liebhaber werden. Dort verkehren seit einigen Monaten wieder planmäßig Personenzüge mit Dampflok - und zwar an jedem Wochenende. Die qualmende und fauchende Touristenattraktion ist auf einer Nebenstrecke zwischen Bologoje und Ostaschkow am Seligersee unterwegs, bislang einmal wöchentlich an Samstagen. Russischen Bloggern zufolge sollen die Dampfloks in den Sommermonaten aber an zwei Tagen in der Woche zum Einsatz kommen. Die resrtliche Woche über verkehrt zur etwa gleichen Zeit ein Zug mit gewöhnlicher Diesellokomotive. In den ersten Monaten nutzten bereits über 4.000 Passsagiere den wieder eingeführten Dampfzug, meldete das Regionalfernsehen.
Unter den altrussischen Städten des sogenannten Goldenen Rings ist Rostow eines der spannendsten Reise- und Auflugsziele: Sein 350 Jahre alter Kreml bildet vor dem Ufer des malerischen Nero-Sees eine wahrhaft spektakuläre Kulisse. Die Kleinstadt trägt den Beinamen "Weliki" - damit ja niemand das "Große" bzw. "Großartige" Rostow mit dem in Wahrheit unvergleichlich größeren Rostow am Don verwechselt. Die Größe des kleinen Rostow liegt in seiner langen Geschichte: Rostow ist eine der ältesten Städte ganz Russlands, wurde aber - ähnlich wie das Bilderbuchstädtchen Susdal - nie zur Großstadt. An Kultur und Geschichte interessierte Reisende finden hier auf kleinem Raum über 300 historische Baudenkmäler.
In Sachen Digitalisierung muss Russland keinen Vergleich mit westlichen Ländern scheuen, und in den großen Städten des Landes braucht ein Reisender gewöhnlich auch nicht lange suchen, bis er in Läden, Lokalen oder an öffentlichen Plätzen gebührenfreie Internet-Verbindungen angezeigt bekommt. Auch die Russische Eisenbahn RZD arbeitet kräftig daran mit. Bis Ende 2019 soll die Zahl der Bahnhöfe mit kostenlosem WLAN auf rund 220 ansteigen. Schon seit 2015 gab schnelles Internet an den allergrößten Bahnhöfen des Landes, jetzt wird der Ausbau des Angebots noch einmal spürbar beschleunigt. Wurden anfangs vor allem die Millionenstädte (in Moskau alle Fernbahnhöfe) und große Ferienzentren wie Sotschi bedacht, erreicht der Ausbau jetzt auch zunehmend die Provinz.
Im äußersten Nordosten des europäischen Russlands liegt die unberührte Wildnis der autonomen Komi-Republik mit ihren endlosen Wäldern, dem Uralgebirge im Osten und der Tundra im Norden. Kaum eine Region Europas ist weniger erschlossen, und eine Reise zu den grandiosen Naturlandschaften gleicht noch heute in den meisten Fällen einer Expedition. Wer sich auf den Weg dorthin macht, dessen Route führt mit einiger Wahrscheinlichkeit auch durch Syktywkar. Die Hauptstadt der Komi-Republik wirkt vielerorts wie ein viel zu groß geratenes Dorf mitten in der Taiga, das durch Zufall zu Größerem bestimmt wurde. Die Einwohnerzahl der verträumten Kleinstadt explodierte erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Lufthansa, Austrian Airlines und viele andere haben ihre Preissysteme schon vor Jahren umgestellt - nur bei Russlands Aeroflot war lange alles wie zu guten alten Zeiten: Jeder Fluggast konnte grundsätzlich ohne Zusatzkosten mit seinem Koffer einchecken. Doch nun hat auch die führende russische Fluggesellschaft offenbar vor, mit Verspätung eine weltweit verbreitete Unsitte zu übernehmen: Ab 2. April soll es auf Aeroflot-Flügen nach Deutschland und Italien einen neuen, besonders günstigen Tarif für Passagiere ohne Aufgabegepäck geben. Das berichten jetzt die Wirtschaftszeitung "Kommersant" und viele andere Medien. Mit der Maßnahme erhofft sich das Management offenbar, bei Geschäftsreisenden zu punkten.
Mit seiner Residenz am Finnischen Meerbusen westlich der neu gegründeten Hauptstadt Sankt Petersburg wollte Zar Peter der Große sich und seinem langwierigen Kampf um den Zugang zur Ostsee ein triumphales Denkmal setzen - und nebenbei mindestens das französische Versailles übertreffen. Vermutlich ist es ihm und seinen Nachfolgern gelungen. Der Barockpalast Peterhof, die Parkanlagen ringsherum und die beeindruckenden Springbrunnen ziehen jedes Jahr über drei Millionen Touristen aus aller Welt an. Und gefühlt werden es mit jeder Saison immer mehr.
In der russischen Führung wird immer lauter darüber nachgedacht, die Einreisebestimmungen für Ausländer spürbar zu erleichtern - und das möglicherweise sogar einseitig für Besucher aus Westeuropa. Russlands Staatschef Putin erklärte die Liberalisierung der vergleichsweise komplizierten Visa-Vorschriften zur Chefsache. Außen- und Innenministerium, der für den Grenzschutz zuständige Geheimdienst FSB und die Tourismusbehörde sollen ihm bis Ende März entsprechende Vorschläge auf den Tisch legen. In der Praxis dürfte es darauf hinauslaufen, dass ein nennenswerter Personenkreis künftig sogenannte E-Visa beantragen kann. Dabei könnte dann ein Prozedere zum Einsatz kommen wie für Besucher der Fußball-Weltmeisterschaft 2018.
Kalorienreich und ein wenig eintönig - das sind gängige Klischees über das Essen in Russland. Doch mittlerweile ist die Wirklichkeit eine ganz andere, und Russlands Restaurant- und Café-Betreiber müssen keinen Vergleich mit denen anderer europäischer Länder mehr scheuen. In allen größeren Städten gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl gemütlicher Lokale zum Einkehren - mit oft beeindruckender Speisekarte und meist zu fairen Preisen. Selbst für Vegetarier, die früher oft mit Beilagensalaten abgespeist wurden, ist eine Russland-Reise längst kein Horror mehr. Besonders empfehlenswert ist es, sich durch die Küchen der ehemaligen Sowjetrepubliken zu futtern. Georgische, ukrainische und usbekische Lokale stehen nach wie vor hoch im Kurs.
Hamburg hat sie schon, Budapest auch, und bald heißt es wohl auch in Russlands Hauptstadt: Bus Ahoi! Die Moskauer Stadtverwaltung hat angekündigt, in Kürze zehn Amphibienbusse zu bestellen. Die sollen nach dem Willen der Stadtväter ab 2020 auf dem Moskwa-Fluss und auf den Straßen im Zentrum der Hauptstadt gleichermaßen unterwegs sein. Zunächst sollen die Fahrzeuge nur eine einzige Route befahren. Deren schwimmender Teil verläuft zwischen der Metro-Brücke an den Sperlingsbergen und der Nowospasski-Brücke südöstlich des Moskauer Kremls. Über Moskaus Straßen geht es dann am Roten Platz und der Christerlöser-Kathedrale vorbei bis zur Lomonossow-Universität im Südwesten der Stadt.
Jekaterinburg, das wirtschaftliche und politische Zentrum der Ural-Region, ist keine 300 Jahre alt. Die Anfang des 18. Jahrhunderts rund um eine Eisenhütte erbaute Siedlung wuchs im Laufe der Zeit zu einer riesigen Stadt. Mit aktuell über 1,4 Millionen Einwohnern ist sie heute die viertgrößte Stadt Russlands nach Moskau, Sankt Petersburg und Nowosibirsk. Dank ihrer Lage an der Trasse der Transsibirischen Eisenbahn und einer Reihe historischer Sehenswürdigkeiten bietet sich Jekaterinburg für einen Zwischenstopp an. Die Stadt liegt rund 40 Kilometer östlich der geografischen Grenze zwischen Europa und Asien, aber noch nicht in Sibirien. Die Jekaterinburg-Seite unseres Online-Reiseführers ist jetzt noch einmal gründlich überarbeitet.
Darauf können Flugreisende erst einmal anstoßen: Bei Russlands größter Fluggesellschaft Aeroflot sind Wein und Bier künftig auch in der Economy Class wieder Teil der kostenlosen Bordpflegung. Ein Glas Wein wird demnach Passagieren angeboten, die mindestens drei Stunden im Flugzeug unterwegs sind, ein Bier gehört zur Standardverpflegung bei Flügen mit einer Dauer von mindestens sechs Stunden, berichteten das Internet-Portal RBK und andere Medien. Die traditionell großzüge Gratisverpflegung an Bord von Aeroflot-Maschinen war erst im Herbst 2018 zusammengeschrumpft worden. Dabei hatte die Airline auch die früher übliche Portion Eis bei Langstreckenflügen eingespart.
Die Region um die "Mineralwasser-Kurorte" im russischen Nordkaukasus hat weit mehr zu bieten als Sprudel. Sie ist beispielsweise die Heimat des legendären Tersker Pferdegestüts. Seit Jahrzehnten werden in der kleinen Siedlung Nowoterski zwischen den Städten Pjatigorsk und Mineralnye Wody Araberpferde gezüchtet. Irgendwie schaffte es der Ende des 19. Jahrhunderts gegründete Zuchtbetrieb, alle Kriege, Revolutionen und Krisen zu überstehen. Schon zu Zeiten der Sowjetunion verkaufte das Gestüt Tiere in die ganze Welt - gerade auch in die Länder des Klassenfeindes. Die "russischen Araber" aus dem Kaukasus erzielten bei Auktionen Rekordpreise von über zwei Millionen US-Dollar. Heute steht das Tersker Gestüt auch für Besucher offen.
Eine Mitte Januar in Kraft getretene Gesetzesänderung könnte - wenn es schlecht läuft - ausländischen Individualreisenden in Russland künftig erhebliche Steine in den Weg legen. Die Abgeordneten der Staatsduma haben nämlich beschlossen, dass Personen, Firmen oder sonstige Organisationen, die offizielle Einladungen für ausländische Besucher ausstellen, sich intensiver darum kümmern müssen, was ihre Gäste in Russland so anstellen. Ohne offizielle Einladung erhalten beispielsweise Westeuropäer kein Visum für die Einreise ins Land. Bislang war das nicht wirklich schlimm, denn in Deutschland gibt es viele Visadienste, die die Einladung ohne großes Aufheben gegen geringe Gebühren für ihre Kunden beschaffen.
Keine Straße in ganz Russland lässt sich mit dieser vergleichen: Auf beiden Seiten des viereinhalb Kilometer langen Newski-Prospekts in Sankt Petersburg reiht sich ein architektonisches Kleinod an das nächste. Stadtpaläste der russischen Aristokratie, noble Hotels, Einkaufspassagen und Kirchen säumen die Prachtstraße, die das Gebäude der Admiralität mit dem Alexander-Newski-Kloster verbindet. Von einem Knick nahe am Petersburger Hauptbahnhof abgesehen verläuft der Newski-Prospekt schnurgerade. Wer die Straße entlang schlendert, findet an nahezu jeder Häuserfront
Erinnerungen an die große Vergangenheit von Russlands einstiger Hauptstadt. Unsere Online-Reiseführer-Seite zum Newski-Prospekt ist jetzt überarbeitet und hat viele neue Fotos.
Sparfüchse aufgepasst: Die Russische Eisenbahn RZD beginnt am 20. Januar mit dem Verkauf von nicht erstattungsfähigen ermäßigten Tickets für ihre Fernverkehrszüge. Zum Jahreswechsel war in Russland eine Gesetzesänderung in Kraft getreten, die dem Bahnunternehmen die Einführung von Tarifen analog zu den Fluggesellschaften ermöglicht. Die RZD hatte sich für eine entsprechende Reform starkgemacht und bereits im vergangenen Frühjahr ihre Pläne für eine Tarifreform bekanntgemacht. Bislang gelten für Bahnreisen in Russland äußerst kundenfreundliche Bestimmungen zur Ticketerstattung. Wer eine geplante Reise nicht antreten kann, erhält bis wenige Stunden vor der Abfahrt fast den kompletten Preis zurück.
Keine Hochhäuser, keine Fabriken, keine Schnellstraßen. Über 50 Kirchen für weniger als 10.000 Einwohner. Die Kleinstadt Susdal östlich von Moskau hält die Erinnerung an das alte Russland wach. Einst Hauptstadt eines wichtigen russischen Fürstentums gingen später viele wichtige Entwicklungen an dem Ort vorbei, der bis heute in einem landesweit einmaligen Umfang sein vorrevolutionäres Flair bewahren konnte. Die enorme Vielzahl historischer Bauten auf so kleiner Fläche brachte Susdal, das als Teil des Goldenen Rings altrussischer Städte seit Sowjetzeiten überwiegend vom Tourismus lebt, viele, viele Besucher aus aller Welt. Seine "weißen Monumente" wurden auch in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.
Zum Jahreswechsel ein kleiner Rückblick auf 2018 - verbunden mit einem großen Dankeschön an die über 15.000 Leser, die diese Seite in den vergangenen zwölf Monaten angesteuert haben.
Unsere Statistik verrät, dass dabei über 32.000 Seiten durchgeklickt wurden - und dass wir eifrige Besucher nicht nur aus Berlin, Hamburg oder Moskau, sondern erstmals auch aus Uganda und von den Kapverden und den Fiji-Inseln hatten. Wer nicht so häufig hier vorbeikommt, kann hier sehen, welche Beiträge unseres mittlerweile auf über 200 Einträge angewachsenen Russland-Blogs auf besonders großes Interesse stießen und was er oder sie möglicherweise verpasst hat: