"Wie oft flog ich von Moskau nach Odessa. Doch wieder hat die Kiste Startverbot.

Im himmelblauen Dress

kommt Prinzessin Stewardess.

Glaubwürdig, wie die ganze Aeroflot."

Wladimir Wyssozki (1938-1980), sowjetischer Schauspieler und Sänger, in "Moskau-Odessa"

Übersetzung aus "Hinter Sibirien - Eine Reise nach Russisch-Fernost"

 

 


Diese Seite entstand vor Corona-Krise und Ukraine-Krieg und ist nicht aktuell.

Über den Wolken nach Russland - Airline-Hitliste

Wer sich bei einer Reise nach Russland für das Flugzeug entscheidet, hat längst die Qual der Wahl - denn etliche Airlines steuern das größte Land der Welt an. In den vergangenen 20 Jahren haben wir verschiedene Fluggesellschaften ausgetestet - und haben längst unsere Favoriten. In wessen Maschinen wir uns besonders wohl gefühlt haben, zeigt diese kleine persönliche Hitliste - ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder darauf, die Wahrheit in letzter Instanz abzubilden.

Flughafen Moskau-Scheremetjewo
Viel Betrieb in Scheremetjewo

Aeroflot

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * * * * *

Absoluter Marktführer bei Direktflügen zwischen beiden Ländern ist die staatliche russische Gesellschaft Aeroflot. Die hält zwar aus Nostalgie-Gründen noch immer an ihrem angestammten, drolligen Symbol - Hammer und Sichel mit Flügeln - fest. Ansonsten ist hier aber alles auf der Höhe der Zeit. Die Flugzeugflotte ist modern, der Service stimmt, als 1,90-Meter-Fluggast sitze ich nirgendwo sonst so gut. Aeroflot bietet mittlerweile Flüge zwischen acht deutschen Städten und seinem Drehkreuz Moskau-Scheremetjewo nordwestlich der Hauptstadt. Die Strecke nach Frankfurt wird sogar gleich viermal täglich bedient, was bei Reisen für viel Flexibilität sorgt. Außerdem werden Zürich, Genf, Wien, Salzburg, Kopenhagen, Brüssel und viele andere europäische Städte angesteuert. Seit 2016 bietet Aeroflot auch Direktflüge zwischen Frankfurt und Kasan an der Wolga.


Lufthansa

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * * *

Die deutsche Lufthansa bediente einst ein beeindruckendes Netz von Zielflughäfen in Russland. Wer auf direktem Weg nach KasanJekaterinburg oder Samara wollte, konnte auf die Kranich-Airline bauen. Mittlerweile hat sich die Fluggesellschaft aber von allen regionalen Flughäfen zurückgezogen. Im Angebot sind lediglich Verbindungen nach Moskau-Domodedowo und St. Petersburg übrig geblieben. Und nicht einmal eine Direktverbindung zwischen Moskau und Berlin hält man in der Konzernzentrale für notwendig. Im direkten Vergleich erschien mir das Preis-Leistungsverhältnis bei Aeroflot in den vergangenen Jahren immer etwas besser.


Pobeda

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * *

Die Billigfluggesellschaft Pobeda Airlines, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Aeroflot, ist erst seit 2014 auf dem Markt und hat in kurzer Zeit ein bemerkenswertes Streckennetz aufgebaut. Richtung Deutschland werden Verbindungen von Moskau-Wnukowo nach Berlin, Baden-Baden, Köln-Bonn, Leipzig und Memmingen angeboten. Interessant für Reisende aus Bayern und Sachsen sind die Direktflüge von und nach Karlsbad. Pobeda Airlines ist bekannt, um nicht zu sagen berüchtigt, für seine extrem restriktiven Gepäckbestimmungen, die von denen der meisten Mitbewerber abweichen. Wer als Familie unterwegs ist und keine kostenpflichtigen Wunsch-Sitzplätze hinzu bucht, wird bei der Buchung maximal weit voneinander platziert, Umsetzen ist streng verboten. Die Sicherheitshinweise vor dem Start werden verbunden mit Werbung für ein Anti-Kotz-Mittel. An Bord beschränkt sich der Service auf einen Plastikbecher stilles Wasser, den Passagiere auf Anfrage erhalten. Das ist Billigfliegen in Reinkultur. Die Maschinen sind allerdings neu und machen einen gut gepflegten Eindruck.


MIAT Mongolian Airlines

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * * * *

Als Geheimtipp für Reisende mit Start oder Ziel im Nordosten Deutschlands darf weiterhin die MIAT Mongolian Airlines gelten. Eine Maschine der Fluggesellschaft legt zweimal wöchentlich auf dem Weg zwischen Ulaanbaatar (Ulan-Bator) und Berlin-Tegel einen Zwischenstopp in Moskau-Scheremetjewo ein. Tickets für die Teilstrecke zwischen Berlin und Moskau sind oft unschlagbar günstig, ein Koffer ist im Ticketpreis enthalten. Der Service an Bord ist freundlich, der Sitzkomfort gut. In den Sommermonaten, wenn MIAT ihr größtes Flugzeug einsetzt, stehen den Passagieren individuelle Bildschirme mit Unterhaltungsprogramm zur Verfügung. (Wir empfehlen die Rubrik "traditionelle mongolische Musik" mit Kehlkopfgesang und moderner Klassik.) Kleiner Schönheitsfehler: Bei unserem zweiten Flug hatten wir zwei Sitze nebeneinander reserviert, saßen dann aber im Flugzeug ein ganzes Stück auseinander.


airBaltic

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * * *

Die staatliche lettische Fluggesellschaft airBaltic (oder Air Baltic) hat häufig günstige Preise für ihre Umsteigeverbindungen via Riga. Auf mittleren Entfernungen setzen die Letten oft kleine Turboprop-Maschinen ein. Angeflogen werden verschiedene deutsche Städte sowie Moskau und St. Petersburg, sowie Kaliningrad, Kasan und Sotschi in Russland. In Moskau ist der Zielflughafen Scheremetjewo. Gepäck kostet bei Air Baltic extra, Verpflegung an Bord ebenso. Die Flugzeuge erschienen mir auch recht eng bestuhlt. Wer sich mit dem Weiterflug ein paar Stunden Zeit lässt, kann eine Russland-Reise aber mit einer Stippvisite in der wunderschönen Rigaer Altstadt verbinden.


Air Moldova

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * * *

Auch Air Moldova, die nationale Fluggesellschaft der kleinen Republik Moldau (Moldawien), bietet häufig günstige Umsteigeflüge von Frankfurt am Main über die moldauische Hauptstadt Chisinau nach Moskau-Domodedowo, Sankt Petersburg oder Krasnodar. Der Service an Bord ist freundlich, es gibt immerhin einen kleinen Gratis-Sandwich und der modernisierte Flughafen in Chisinau ist ein recht angenehmer Ort für die Wartezeit bis zum Weiterflug. Aber man kann den Zwischenstopp auch hier gut für etwas Sightseeing nutzen - denn wann kommt man sonst schon mal nach Moldawien? Und eine Busfahrt ins Zentrum der Hauptstadt kostet umgerechnet keine 20 Cent. Air Moldova hat leider einen Nachteil: Wir fanden die Sitzreihen unheimlich eng. Wirklich gut gesessen haben wir während der Flüge nicht. 


Air Serbia

Der Rhein-Wolga-Kanal vergibt: * * * *

Bei "Air Serbia" sind ebenfalls oft sehr günstige Tickets für Flüge von Deutschland nach Moskau zu haben: Das Nachfolgeunternehmen der jugoslawischen JAT bietet täglich etliche Verbindungen zwischen fünf deutschen Zielflughäfen (Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin-Tegel) und dem Nikola-Tesla-Airport in Belgrad. Von dort geht es zweimal täglich nach Moskau-Scheremetjewo und im Sommer auch direkt nach Sankt Petersburg. Die Airline bietet ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Lediglich die Verpflegung an Bord folgt erratischen Gesetzen: Die Flugbegleiter haben lange Passagierlisten bei sich, auf denen sie prüfen, ob ein Fluggast einen kostenlosen (leckeren) Sandwich und ein Gratisgetränk erhält oder nicht. Bei vier Flügen einer Reise mit Rückflug über Belgrad waren wir dreimal unter den Glücklichen. Einmal gingen wir leer aus. Wer in Belgrad keine Lust hat, am Flughafen auf den Anschlussflug zu warten, kann mit dem Express-Linienbus in 20-30 Minuten ins Stadtzentrum fahren.


Andere Airlines

Die politische Eiszeit zwischen Russland und der EU sowie die jüngste russische Wirtschaftskrise haben dazu geführt, dass mehrere Anbieter verschwunden sind, die einst zwischen Deutschland und Zielen in Russland geflogen sind. Die ehemals zweitgrößte russische Fluggesellschaft Transaero stürzte in die Pleite, was extrem schade ist: Im Rhein-Wolga-Kanal-Rating hätte sie die fünf Sterne sicher gehabt. Auch die Lufthansa-Billigtochter Eurowings zog sich vom Markt zurück.

 

Austrian Airlines habe ich leider erst ein einziges Mal auf der Strecke Frankfurt-Moskau genutzt, aber es war der angenehmste Russland-Flug überhaupt. Durch kurzen Aufenthalt in Wien fiel die Flugdauer kaum länger aus als bei einem Direktflug. Sehr nettes Ambiente an Bord, prima Service, die Begrüßung mit Wiener-Walzer-Musik machte Eindruck.


Bei Reisen mit Start oder Ziel in St. Petersburg ist oft die Fluggesellschaft "Rossija" die erste Wahl. In Deutschland werden zurzeit Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf angeflogen. Eine Verbindung  nach Frankfurt gibt es aktuell nicht.

Ebenfalls interessant sind die Angebote der tschechischen Airline CSA, die neben Flügen nach Moskau und St. Petersburg auch Direktverbindungen nach KasanSamaraUfa und Jekaterinburg sowie nach Rostow am Don anbietet.


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Neuigkeiten aus dem deutsch-russischen Luftraum:

Endlich wieder Flüge von Deutschland nach Kaliningrad

Die russische Ostsee-Provinz Kaliningrad bekommt erstmals seit Jahren wieder eine direkte Flugverbindung in die Bundesrepublik. Ab Mitte Oktober bietet die russische Airline "Nordwind" einmal wöchentlich Flüge (jeweils mittwochs) zwischen dem ehemaligen Nord-Ostpreußen und dem neuen Berliner Hauptstadt-Flughafen BER. Von November an sollen die Flieger dann zweimal pro Woche (mittwochs und sonntags) verkehren, melden regionale Medien. Der Ticketverkauf für die Strecke hat bereits begonnen. Somit wären erstmals seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie für Deutsche wieder Reisen in die geschichtsträchtige russische Exklave ohne umständlichen Umweg über Moskau oder Sankt Petersburg möglich.

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Wie kommt man noch nach Russland? Reisen in der Pandemie

Alle Wege führen ins "Dritte Rom"? Gewiss nicht im zweiten Pandemie-Sommer. Die Coronavirus-Krise hat Auslandsreisen enorm verkompliziert - das gilt gerade bei Zielen außerhalb der EU. Russland, das seine Grenzen im Frühjahr 2020 fast komplett für Ausländer geschlossen hatte, erlaubt inzwischen wieder die Einreise aus Staaten einer Positivliste. Aktuell (im Sommer 2021) dürfen Deutsche, Österreicher und Schweizer wieder unabhängig vom Reisezweck mit gültigem Visum kommen. Auch private Besuche oder touristische Aufenthalte sind grundsätzlich erlaubt - Allerdings sind die Möglichkeiten zur Anreise nach Russland sehr begrenzt. Hier ein kleiner Überblick, was im Sommer 2021 geht.

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Russland erlaubt wieder reguläre Linienflüge nach Deutschland

(Aktualisiert: 7.4.2021) Vom 1. April an soll es nach über einjähriger Pause wieder reguläre Linienflüge zwischen Russland und Deutschland geben. Das hat der Corona-Krisenstab der russischen Regierung bekanntgegeben (Quelle: Regierungs-Webseite, Russisch). Die Bundesrepublik ist damit das erste große EU-Land, zu dem die Grenzen einen Spalt weiter geöffnet werden. Schon in den vergangenen Monaten verkehrten in geringer Anzahl Flugzeuge zwischen Moskau, Frankfurt und Berlin, die offiziell als Cargo- bzw. Charterflüge firmierten. Und einsteigen konnte längst nicht jeder. Anfang April begannen die russischen Auslandsvertretungen in Deutschland nun auch wieder mit der Ausstellung regulärer Einreisevisa.

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Nonstop von Deutschland nach Südrussland

Die Bundesrepublik und Russlands Nordkaukasus-Region rücken ein klein wenig dichter zusammen. Die erst 2017 gegründete russische Airline Azimuth bietet ab Jahresende Direktflüge zwischen München und Krasnodar an. Zweimal wöchentlich geht es dann vom Flughafen "Franz Josef Strauß" zum Internationalen Katharina-die-Große-Airport (IATA-Code KRR) der südrussischen Millionenstadt. Von dort aus ist es nicht mehr allzu weit bis nach Sotschi und in die anderen Ferienorte der russischen Schwarzmeerküste - oder aber in die Berge des Kaukasus. Bislang war die Region von Deutschland aus nur mit Umsteigen in Moskau oder Istanbul zu erreichen - und dem entsprechend weiten Umweg. 

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Russlands Billig-Airline Pobeda wird teuer

Pobeda-Flug Karlovy Vary - Moskau

Sparfüchse und Vielflieger müssen jetzt sehr tapfer sein: Pobeda, Russlands bislang einzige Billigfluggesellschaft, wird Ende Oktober ihre Ticketpreise für Flüge aus dem Ausland spürbar anheben. Grund ist ein verlorener Prozess vor einem Moskauer Gericht. In dem Urteil wird der Airline verboten, von Passagieren eine Zusatzgebühr zu kassieren, die sich auf ausländischen Flughäfen erst am Schalter registrieren. Das war bislang bei Pobeda so Usus - allerdings zu Unrecht, fanden die Moskauer Richter. Denn innerhalb Russlands gilt der Check-In nicht als Extra-Dienstleistung, sondern ist in den allgemeinen Flughafengebühren und somit im Ticketpreis enthalten.

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Passend zum Thema in unserem Russland-Blog:

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