"Monsieur Leningrad, von der Revolution gezeichnet, der die Möbel verheizte, das Haus verstümmelte, voller Fenster, Mütterchen, Löwen, Titanen, Linden, Sphinxen, Kupfer, Auroras."
Juri Schewtschuk, russischer Rocksänger (1957-) in "Leningrad, Petersburg, Petrograd"
St. Petersburg ist anders als der Rest von Russland. Die in einer unwirtlichen Sumpflandschaft im Newa-Delta buchstäblich aus dem Boden gestampfte Hauptstadt der Zaren mag auf Besucher aus Europa weniger exotisch anmuten als andere russische Städte. Bis zur Oktoberrevolution war die Metropole an der Ostsee mindestens ebenbürtig mit Paris, London oder Berlin. Zu Sowjetzeiten verschwand sie unter dem Namen Leningrad für Jahrzehnte hinter dem Eisernen Vorhang, blieb aber immer eine Kulturmetropole von Weltrang. Heute gibt sich St. Petersburg mit seinen Museen, Palästen, Kanälen und Kathedralen wieder ganz als weltoffene europäische Großstadt. Das Zentrum ist ein einziges großes Museum unter freiem Himmel und blieb von Bausünden fast komplett verschont.
Hier geht es weiter zu den Informationen im Detail: Schritt für Schritt entsteht hier eine Sammlung von Wissenswertem über die interessantesten Orte in St. Petersburg. Sehenswürdigkeiten und mehr (Auf die Fotos klicken!).
Russlands wichtigste Fluggesellschaft Aeroflot plant zwischen den beiden größten Städten des Landes Moskau und St. Petersburg ab Juni einen so engen Taktverkehr, wie mancherorts sonst die Straßenbahn unterwegs ist. Tagsüber sollen die Flieger alle 15 Minuten abheben. Über 70 Flüge je Richtung täglich werden zwischen den beiden Moskauer Flughäfen Scheremetjewo oder Wnukowo und dem Petersburg-Pulkowo von Aeroflot und der Tochtergesellschaft "Rossija" zu einem neuen "Shuttle-Tarif" angeboten, meldete die Nachrichtenagentur RBC (Bericht Russisch). Mit einer Reihe von Neuerungen wollen die Airlines Boden im Konkurrenzkampf mit der Eisenbahn gutmachen, deren Flotte von Breitspur-ICEs ("Sapsan") sich trotz oft happiger Preise großer Beliebtheit erfreut.
Es wäre ein erster Schritt zu Wiederherstellung der coronabedingt eingestellten internationalen Bahnverbindungen von und nach Russland: Die finnische Regierung hat mitgeteilt, dass der Bahngrenzübergang Vainikkala an der Strecke zwischen Helsinki und St. Petersburg vom 18. Oktober an seitens der Behörden wieder für den Personenverkehr geöffnet wird. Zuvor hatten bereits die russischen Behörden ihre prinzipielle Zustimmung erteilt. Wann tatsächlich wieder die ersten Züge über die Grenze rollen, ist derzeit Thema von Verhandlungen zwischen den Bahngesellschaften beider Länder. Russische Medien berichten, zu Beginn des Weihnachts- und Neujahrs-Reiseverkehrs könnte es so weit sein (TASS-Meldung, Russisch).
Den Verantwortlichen für den Großen Katharinenpalast in Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg ist längst das Lachen vergangen. Vielen Touristen vermutlich auch. Insbesondere seit der Fertigstellung des legendären Bernsteinzimmers hat der Besucher-Andrang an dem Zarenschloss ein unerträgliches Ausmaß angenommen. 2018 wollten schon knapp vier Millionen Menschen den Palast besichtigen, einen Großteil davon bilden inzwischen chinesische Besuchergruppen. Beim Verhältnis von Besuchern pro Quadratmeter nimmt Zarskoje Selo inzwischen russlandweit den Spitzenplatz ein. Doch bald nahen angeblich bessere Zeiten, wenn man der Museumsverwaltung glauben darf.
Russlands Regierung hat Details der geplanten E-Visa für Kurzbesuche in Sankt Petersburg bekanntgegeben: Die Bestimmungen ähneln denen, die bereits seit Sommer für Visiten in der Ostesee-Exklave Kaliningrad gelten. Für Besuche ab dem 1. Oktober können demnach Bürger aus 53 Staaten im Internet eine kostenlose Einreiseerlaubnis beantragen. Von den neuen E-Visa profitieren Deutsche, Österreicher und die Bürger aller anderen EU-Staaten (mit Ausnahme von Großbritannien) sowie unter anderem der Schweiz, der Türkei und der Volksrepublik China. Für US-Amerikaner und Kanadier gilt das vereinfachte Verfahren nicht. Das E-Visum berechtigt zur Einreise innerhalb eines 30-tägigen Zeitraums und zu einem maximal achttägigen Aufenthalt in der Stadt St. Petersburg und im umliegenden Leningrader Verwaltungsgebiet.