Der Moskauer Zoo hat eine neue Attraktion: Dindin und Zhui heißen die beiden Großen Pandabären, die im Frühjahr in der russischen Hauptstadt eingetroffen waren. Nach Ablauf einer Quarantäne- und Eingewöhnungsphase können die seltenen Bambusbären seit einigen Wochen von Besuchern des Tierparks bewundert werden - und sind sofort zu den Stars des Zoos avanciert. An Wochenenden brauchen Zoobesucher reichlich Geduld, um einen Blick auf die beiden Pandas zu erhaschen, denn der Andrang vor dem 800-Quadratmeter-Gehege "Fauna Chinas" ist riesig. Die Übergabe der Pandas für die Dauer von 15 Jahre hatte im Rahmen eines russisch-chinesischen Gipfeltreffens stattgefunden.
Zuvor hatten Russland und die Volksrepublik China mehrere Jahre lang über die Konditionen verhandelt.
Die beiden Tiere, die im Frühjahr nach Moskau geflogen wurden, sind noch relativ jung: Das Weibchen Dindin wurde am 30. Juli 2017 geboren, das Männchen Zhui ist ein Jahr älter und feierte am 31. Juli seinen dritten Geburtstag. Noch bewohnen die beiden getrennte Volieren, ob sie eine Zuneigung zueinander entwickeln, ist noch völlig unklar. Den Bambus für ihre Tagesration lassen die Russen aus China einfliegen.
Der
Moskauer Zoo hat bereits eine gewisse Erfahrung mit der Haltung von Pandabären. 1957 kam als Geschenk zum 40. Jahrestag der Oktoberrevolution das Panda-Männchen Pin-Pin in die Hauptstadt der
Sowjetunion, zwei Jahre später ein zweites Männchen namens An-An. Moskau war zu dieser Zeit neben London die einzige Stadt der Welt außerhalb Chinas, in der Pandabären in einem Zoo
gehalten wurden.
In den 1960-er Jahren gab es erfolglose Versuche An-An mit dem Londoner Panda-Weibchen Chi-Chi zu verbandeln. Das Bambusbären-Rendezvous in Moskau ging damals ohne Nachwuchs zu Ende
und nach einem halben Jahr kehrte die Bärin nach Großbritannien zurück. Auch beim "Gegenbesuch" in London wollten die beiden Tiere nichts voneinander wissen.