Mitte des 18. Jahrhunderts war Saratow das Traumziel vieler verarmter Auswanderer aus dem Westen. Auf Einladung der Zarin Katharina der Großen nahmen deutsche Kolonisten die Region um das Handelszentrum am Mittellauf der Wolga in Besitz. Der aufgestaute Fluss ist heute an dieser Stelle fast drei Kilometer breit. Auch, wenn die Stadt selbst nach der Oktoberrevolution nicht Teil der autonomen Wolgadeutschen-Republik wurde, finden sich in Saratow noch Spuren der von Deutschen mitgeprägten Vergangenheit. Wegen ihrer Flugzeug- und Hubschrauberwerke war die Industriestadt am hügeligen rechten Wolga-Ufer der bis 1990 für ausländische Besucher Tabu.
Heute ist das selbstverständlich anders, allerdings fehlen der wirtschaftlich eher schwachen Region die Ressourcen, die dabei halfen, andere Wolga-Metropolen für Touristen attraktiv zu machen.