
Russlands Angriff auf die Ukraine vor einem Jahr hat tiefe Spuren auch im Gefüge des russischen Machtapparats hinterlassen. Wo einst vielfach der Widerstreit um die Gunst des Staatschefs
zwischen Hardlinern aus dem Sicherheitsapparat und den Top-Funktionären der Wirtschafts- und Finanzbehörden die politische Agenda prägte, zählt in Zeiten der endlosen "Spezialoperation" nur noch bedingungslose Treue. Das Ringen um Russlands Weg in die Zukunft (oder treffender: in die Vergangenheit) ist, so wie es aussieht, vorerst entschieden. Und auch zahlreiche Vertreter der "Machtelite" haben sich in den zurückliegenden Monaten verändert - so sehr, dass man sich in manchen Fällen verblüfft die Augen reiben muss.