Letzter Flug der TU 134 - An Russlands Himmel endet eine Ära

Ausrangierte Tupolew TU 134 in Saraktasch bei Orenburg

Als vor einigen Tagen der Linienflug von Mirny auf dem Flughafen von Nowosibirsk aufsetzte, endete eine Ära: Dies war der letzte Flug einer zivilen Passagiermaschine vom Typ Tupolew TU-134 in Russland. Das robuste zweistrahlige Kurzstreckenflugzeug war zu Sowjetzeiten überall im ehemaligen "Ostblock" im Einsatz (darunter auch die DDR-Fluggesellschaft Interflug). Russische Regional-Airlines setzten die in den 1960-er Jahren entwickelten Maschinen vielerorts noch lange nach dem Zerfall der Sowjetion ein. Wer vor der Jahrtausendwende auf einem kürzeren Inlandsflug in Russland unterwegs war, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Bekanntschaft mit einer TU-134 gemacht. 

Die letzte, im Mai außer Dienst gestellte Maschine der Fluggesellschaft "Alrosa Airlines" kommt jetzt in das Luftfahrtmuseum von Nowosibirsk.

Die sowjetische Aeroflot hatte die ersten TU-134-Flugzeuge mit den charakteristischen zwei Hecktriebwerken 1967 in Dienst genommen, in denen bis zu 80 Passagiere Platz fanden. Insgesamt waren bis 1989 mehr als 850 Stück gebaut worden. Vor rund 15 Jahren begannen die russischen Airlines dann, die TU-134 aus ihren Flotten auszumustern. Grund dafür waren der hohe Treibstoffverbrauch und zu hohe Lärmwerte, die den Einsatz der Maschinen auf Flügen in die EU unmöglich machten.Aeroflot nahm seine letzten TU-134 bereits 2008 außer Dienst.

Nach einer Reihe von Unglücken gab es wiederholt Forderungen aus der russischen Führung, auf den Einsatz des Flugzeugtyps komplett zu verzichten, zuletzt im Frühjahr 2011 nach dem Absturz einer Maschine beim Landeanflug auf Petrosawodsk in Karelien. Dennoch waren auch 2012 noch allein in Russland weit über 100 Flugzeuge dieses Typs im Einsatz. Vor allem regionale Airlines zögerten, auch, weil sie die Vorzüge der Flugzeuge schätzten: So war die TU-134 dafür bekannt, dass sie auch auf Landebahnen mit schlechter Beschaffenheit sicher aufsetzen konnte.

Wer heute noch eine TU-134 sehen, hat dazu mehrere Möglichkeiten. Die charmanteste ist ein Besuch im Eiscafé "Skaska" in Saraktasch bei Orenburg, das in einer ausgemusterten Tupolew eingerichtet wurde. Mehere Maschinen stehen als Denkmal auf Podesten an verschiedenen russischen Flughäfen. Das russische Verteidigungsministerium hat wohl sogar noch Maschinen des Typs im Dienst, außerdem ist die letzte je gebaute TU-134 möglicherweise noch in einem flugfähigen Zustand - sie gehört der nordkoreanischen Airline Air Koryo.


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