Das politische Establishment in Brüssel und Berlin war empört: Ungarns umtriebiger Ministerpräsident Viktor Orbán sorgte im Juli mit seiner selbst initiierten Friedensmission für so viel Ärger, dass die EU-Kommission einen geplanten Besuch in Budapest absagte. Das neu gewählte EU-Parlament verurteilte die diplomatischen Bemühungen der Ungarn sogar mit großer Mehrheit. Der Versuch, mit Pendeldiplomatie einen Waffenstillstand für die Ukraine näherzubringen, rüttelt am Mantra vom unausweichlichen militärischen Sieg über Russland. Seit den - auch dank des westlichen Störfeuers - gescheiterten Verhandlungen von Istanbul (Bericht z.B. Telepolis) hat es keine ernsthaften diplomatischen Bemühungen mehr gegeben. Könnte sich das bald ändern?