Autobahn quer durch den Kaukasus geplant

Die russische Regierung will zwei der wichtigsten Feriengebiete des Landes miteinander verbinden. Bereits in den kommenden sechs Jahren könnte eine Autobahn zwischen der Schwarzmeer-Küste bei Sotschi und den sogenannten Mineralwasserkurorten um Kislowodsk entstehen, meldeten kürzlich diverse russische Medien. Derzeit prüfe das Umweltministerium die Pläne. Die Idee hinter dem Milliardenprojekt: Urlauber sollen einen Besuch beider Nordkaukasus-Regionen kombinieren können. Die Entfernung würde von bislang 600 Straßenkilometern auf fast die Hälfte schrumpfen. Bereits bei unserer Osterreise durch den Kaukasus hatten die Leute in der Region von der Autobahn geschwärmt. Allerdings konnten wir die Begeisterung nicht teilen:

Denn die Trasse würde durch unberührte Berglandschaften führen und das Kaukasus-Naturreservat östlich von Sotschi zerschneiden.

Und dieses Gebiet ist immerhin Unesco-Weltnaturerbe. Auch der Sotschi-Nationalpark könnte in Mitleidenschaft gezogen werden. In der Gegend gibt es viele einzigartige Tiere und Pflanzen, unter anderem läuft dort ein Projekt zur Wiederansiedlung wild lebender Leoparden. Die Behörden scheinen aber entschlossen, das Projekt durchzuziehen. Man rechnet damit, die Trasse könne mehrere Millionen Urlauber zusätzlich pro Jahr in den Kaukasus locken.

Derzeit brauchen Autofahrer von Sotschi in die Mineralwasserorte rund 10 Stunden - die kürzeste Straßenverbindung nimmt einen riesigen Bogen um die Kaukasus-Berge herum via Maikop und Armawir. Alternativ verkehrt auch ein Nachtzug, der noch länger braucht (wobei man allerdings einen Großteil der Fahrt angenehm im Schlaf verbringen kann).

Die Route der als Maut-Straße konzipierten Neubaustrecke würde von Sotschi über den Wintersport-Ort Krasnaja Poljana durch die Berge quer durch die autonome Republik Karatschai-Tscherkessien führen und dort via Tscherkessk und Karatschajewsk bis nach Kislowodsk. Kernstück sollen zwei jeweils über zehn Kilometer lange Tunnel werden. Pläne für eine solche Straße gab es allerdings schon zu sowjetischen Zeiten. In der Vergangenheit scheiterten sie an Geldmangel oder den Umweltauflagen.

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