Eremitage zeigt große Ausstellung zur Oktoberrevolution

Zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution zeigt die Eremitage in Sankt Petersburg eine unkonventionelle Sonderausstellung. Unter dem Titel "Der Winterpalast und die Eremitage. 1917. Hier wurde Geschichte geschrieben" wurden allerlei Erinnerungsstücke an das Revolutions-Geschehen zu den Exponaten des weltberühmten Kunstmuseums gestellt und gehängt. Alle Räumlichkeiten des Museums, die damals Schauplatz der Ereignisse  waren, sind in die Schau eingebunden. Der Sturm auf den Winterpalast in Petrograd, damals Sitz der provisorischen Regierung von Alexander Kerenski, gelangten die kommunistischen Bolschewiki an die Macht.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 4. Februar 2018.  

Die Kuratoren wollen mit der großen Schau darstellen, wie die Revolution in der Nacht zum 7. November 1917 (25. Oktober nach julianischem Kalender) tatsächlich ablief. Wie die Ereignisse von heutigen Betrachtern gewertet werden, solle jedem selbst überlassen bleiben, hieß es. 

Zu sehen sind in der am 25. Oktober eröffneten Ausstellung Dokumente, Urkunden, außerdem Gegenstände aus dem Besitz der Zarenfamilie, die nach dem Sturz von Nikolaus II. in der Februarrevolution zunächst im Palast verblieben waren. Ausgestellt werden Fotos aus den verwüsteten Privaträumen der Zarenfamilie, nachdem die bolschewistischen Soldaten und Matrosen dort vergeblich Schmuck und Gold gesucht hatten, dazu ein von Bajonetten durchbohrtes Portrait des Zaren-Großvaters Alexander II., das damals dort an der Wand hing, wie das Staatliche Museum auf seiner Webseite mitteilte. Eremitage-Besucher werden schon im prächtigen Jordan-Treppenhaus des früheren Zarenpalastes von riesigen Revolutionsplakaten begrüßt.

 

Im Innenhof der Eremitage wurde für das Jubiläum ein geschichtsträchtiger Panzerwagen abgestellt. Auf einem baugleichen Fahrzeug hatte Revolutionsführer Wladimir Lenin im Sommer 1917 erstmals zum sozialistischen Umsturz aufgerufen. Offenbar handelt es sich bei dem ausgestellten Exemplar aber nicht mehr um das Original. Zumindest meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS, der gewöhnlich in einem militärhistorischen Museum aufbewahrte, angebliche Lenin-Panzerwagen mit der Aufschrift "Feind des Kapitals" sei erst 1919 gebaut worden.

 
Abends soll der Winterpalast in rotes Licht getaucht werden, auf dem Platz vor der Eremitage werden Gedichte von Wladimir Majakowski, Anna Achmatowa und Musik von Sergej Prokofjew und Dmitri Schostakowitsch zu hören sein. Museumsbesucher können für die Dauer der Ausstellung in der Eremitage auch Sergej Eisensteins Stummfilm "Oktober" ansehen, der den Sturm auf den Palast darstellt. Eisensteins heroisierende Bilder hatten mit den wirklichen Ereignissen wenig zu tun, denn den dargestellten heldenhaften Kampf um Kerenskis Regierungssitz gab es gar nicht. Die provisorische Regierung leistete kaum nennenswerten Widerstand. (kp)

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