Künftig Ortszeit - Russische Eisenbahn dreht an der Uhr

Bahnhofsuhr Russland Moskauer Zeit

Frühstücken, wenn die Uhr erst Mitternacht zeigte und Abendessen am Vormittag - einen derart merkwürdigen Tagesablauf gab es bislang in den Zügen der Transsibirischen Eisenbahn. Denn in allen Fernverkehrszügen und an den Bahnhöfen des größten Landes der Erde gilt seit Jahrzehnten die Moskauer Zeit. Doch damit ist künftig Schluss: Die Russische Eisenbahn RZD stellt ihren Personenverkehr komplett auf Ortszeit um. Viele russische Medien meldeten die revolutionäre Neuerung, die offiziell zum 1. August in Kraft treten wird. Die Staatsbahn begründet den Übergang zur regionalen Zeitzone mit dem selben Argument, mit dem sie bislang die Gültigkeit der Moskauer Zeit für ganz Russland verteidigt hatte - mit dem Wohl der Fahrgäste. 

Vor allem in den kommenden Wochen heißt es: Einen kühlen Kopf bewahren, um nicht aufgrund des Zeitwirrwarrs die Bahn zu verpassen.

Tatsächlich hatte sich der Übergang zu einer neuen Zeitrechnung bei der russischen Eisenbahn bereits angedeutet: Schon seit 2017 waren auf gekauften Bahntickets beide Zeiten angegeben, wenn sich die Ortszeit von der in Moskau unterschied. Auch im Internetportal der Bahn (Russisch/Englisch) konnten Nutzer zuletzt schon bequem mit einem Mausklick zwischen den Zeitzonen hin- und herschalten.

Künftig wird auf den Fahrkarten, Aushänge-Fahrplänen und Bahnhofsuhren nur noch die Ortszeit zu lesen sein, die sich im Fall von Jekaterinburg im Ural um zwei, in Nowosibirsk um vier und in Wladiwostok am Pazifik sogar um sieben Stunden von der in Moskau unterscheidet.

Russland-Reisende haben mit den elf aktuell Zeitzonen schon immer ihre liebe Mühe gehabt, denn Politik und Behörden drehen alle paar Jahre an den Zeigern: So wurde 2011 die im restlichen Europa übliche regelmäßige Zeitumstellung abgeschafft. Bis 2014 galt im Sommer wie im Winter ständig die Sommerzeit, seit 2014 aber wieder das ganze Jahr über die Normalzeit.

 

Vielen Regionen liefen die Zeitreformen allerdings gegen den Strich, weil es im Sommer schon mitten in der Nacht hell, aber schon früh am Abend wieder dunkel wurde. Daher wechselten allein 2016 zehn russische Regionen die Zeitzone. Seither ist es beispielsweise in Astrachan, Uljanowsk und Saratow, wo seit Jahrzehnten die Moskauer Zeit galt, eine Stunde später als in der Hauptstadt.


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